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  Die klassische Spiegel-Affäre  
       
  Spätestens seit Haydn gelten „Schönheit“, „Ordnung“, „Reinheit“ und „Schlichtheit“ als wesentliche inhaltliche und somit auch musikalisch-for­male Merkmale der Sinfonie.

Und so ist es kein Zufall, wenn beispielsweise Goethe über die Musik dieses großen Sinfonikers sagt:
„Haydns Werke sind eine ideale Sprache der Wahrheit ... sie sind viel­leicht zu überbieten, aber nicht zu übertreffen.“
   
 
 
 
 
„…etwas zu
komponieren,
was die Menscheit
aufrichtet und
fördert –
etwas von
dauerhaftem Wert.“

            Brahms
Philipp Emanuel Bach hob hervor, wie Haydn in seinen späten Sinfonien der Arbeit mit dem Motiv eine wesentliche Stellung einräumte, ja der Motiv­arbeit alles andere unter­ordnete.
Haydn hat in der Musik für die Führung der   klein-
 
„Auch in meiner
Instrumentalmusik
habe ich immer
das Ganze vor Augen.“

Beethoven
  sten musikalischen Grundgestalt, des Motivs, den Weg geebnet.
Wenn man nun das musikalische Motiv wesensmäßig auf den Lebensbereich be­zieht, welchen wir in der Psychologie mit „individuell“ bezeichnen (sehen Sie hierzu auch das Buch „Natürliches Musik­schaffen“) und welcher den Grundpfeiler des Sozialen und darüber hinaus des Demokratischen bildet, dann können wir diese musikalische sinfonische Entwick­lungsarbeit Haydn‘s im Bereich der Men­schenwürde nicht hoch genug einschätzen.
   
     
  Er war der große Meister eines zukunftsträchtigen musikalischen Handwerks, welches das Prinzip einer Reihung von Themen zugunsten der motivischen Ver­dich­tung aufgab und somit der homophonen Sinfonik die Tore zur Polyphonie öffnete.

Und so machte Mozart dann schließlich diese Haydnsche sinfonische Entwicklung – jene Vereinigung der Gegen­sätze der kleinsten Teile in die Ganzheit  eines größeren
  „Vollkommenheit
muß das Ziel eines
jeden wahren
Künstlers sein.“

   Beethoven
  Grundvorganges – zum Hauptprinzip seiner Musik.

Und die Höhe dieser thematischen Arbeit, wie Haydn und Mozart sie ent­wickelt und vorgezeichnet hatten, erreichte auch schließlich Beethoven in seinem sinfonischen Schaffen, und auch er nutzte dabei die musikalische Sprache der Wahrheit sehr bewußt für den ethischen Kampf um die natür­lichen Menschenrechte.
   
     
  Wie vorher erwähnt, hatte sich schon Haydn daran gestört, wie andere im Bereich des sinfonischen Schaffens ein Musikstückchen an das andere reihten, und er verlangte von seiner Musik, daß sie nicht „abbreche, wenn sie kaum angefangen hätte“.    
     
 
„Derjenige ist nicht frei
zur bürgerlichen Freiheit,
dem noch so vieles zur
menschlichen fehlt.“

          Schiller
  Im musikalischen Schaffen ver­lang­te er, daß die Musik im Her­zen des Themas oder des Mo­tivs verankert war und daß sie jeder­zeit in jedem Takt von diesem Herzen ihr Leben erhielt.
Dieses Phänomen sah er – wie auch später Mozart und Beethoven  –  als  das  wichtigste
   
      Kriterium des    
  Sinfonischen an: die thematische Arbeit aus und mit dem Thema oder dem Motiv, eine Arbeit, bei der es nicht auf Reihung vieler Einfälle, sondern auf thematische Kon­zentrierung und Verdichtung ankommt.

Eindrucksvoll offenbarte er dieses Prinzip in seinen Sonnenquartetten, wo er über das Thema und das Motiv zum Intervall vorstieß – sich also systematisch zu den naturgegebenen Strukturen des Mikrokosmos der Mu­sik vorarbeitete.

So ist es also kein Zufall, wenn – übrigens in Überein­stimmung mit Johann Sebastian Bach – auch diese spä­te­ren drei großen Meister der Musik – Haydn, Mozart und Beethoven – die Fuge und die thematische Arbeit mit den kleinsten musikalischen Einheiten als das beste Mittel für die Verdichtung und die Integration der musikalischen Evolution zugunsten der natürlichen Men­schen­würde erkannten und einsetzten.
 
„Das Talent arbeitet,
das Genie schafft.“.

   Schumann
     
  Das Kontrapunktieren der kleinsten musikalischen Elemente mit sich selbst öffnete so die Tore zu Musikwerken, in denen kein Takt für sich alleine steht, sondern alles auf das Ganze bezogen ist.

Das auserkorene Ziel war eine immer größere Verdichtung und In­te­gration aller musikalischen Elemente – besonders der kleinsten, ein­fach­sten, schlichtesten.
   
     
     
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Veröffentlichung mit freundlicher Genhemigung von AAR EDITION INTERNATIONAL
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