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  Die klassische Spiegel-Affäre  
       
 
Mit dieser Entwicklung stießen die drei großen Musikschöpfer das goldene Tor zu polyphonem sinfonischen Schaffen auf, wo nicht nur im Sinne vergangener Diktaturen eine Stimme das Thema vorträgt und die anderen die Lakaienrolle einer homophonen Begleitmusik übernehmen, sondern wo alle Stimmen das gleiche Recht und die gleiche Pflicht zu selbständiger thematischer Stimmführung erhalten.    
     
  Erst mit diesem ethischen Anspruch der großen klassi­schen Tonschöpfer, welcher musikalisch auf eine kontra­punktische thematische Verarbeitung der kleinsten musikalischen Elemente zielte – der natürlichen Elemen­te des Mikrokosmos der Musik –, zogen in das Sin­fo­ni­sche das „Dramatische“, das „Natürliche“ und: das „Demokratische“ ein.

In mangelnder Erkenntnis dieser natürlichen demokra­tischen  musikalischen  Dramatik  durch  das  Mittel  des
 
„Licht senden
in die Tiefe
des menschlichen
Herzens –
des Künstlers Beruf.“

Schumann
     
 
  „Wenn der Blinde
den Blinden führt,
fallen beide
in die Grube.“

Händel
Kontrapunktes – welcher bei entsprechen­der Meisterschaft auch noch die gegen­sätzlichsten musikalischen Elemente räum­lich und zeitlich integriert und dabei har­mo­nisiert – versteht so mancher heutige Interpret nur noch die Dynamik: die ver­äußer­lichte Lautstärke als das dra­ma­tische Wesensmerkmal der Musik – so wie der häusliche Popanz mit Hilfe seiner lautstarken Stimme und seiner körperlichen Gewalt in der Enge des Haushalts die Herrschaft führen zu können glaubt.
Haydn hat seine Sinfonien später als „moralische Charaktere“ bezeichnet und in ihnen die ethische Verpflichtung und Ver­ant­wortung des Komponisten und der Musiker im Bereich der Menschenwürde vor­ge­zeichnet.
   
     
  Und Mozart und Beethoven standen in ihrem sinfonischen Schaffen sehr bewußt in dieser neuen urmusikalischen Tradition.

Dieses ganze Fragengebiet habe ich in den beiden Büchern „Natürliches Musikschaffen“ und „Natürliches Musikhören“ ausführlich behandelt – wobei ich in dem Werk „Natürliches Musikschaffen“ den Einsatz der inneren Menschenkräfte während des Musikschaffens untersuche und in dem Buch „Natürliches Musikhören“ die Evolution der innermensch­lichen Fähigkeiten im Prozeß der systematischen Musikerkenntnis beschreibe.
   
     
  Bisher hat sich keine musikalische Form als geeigneter erwiesen, unsere innermenschlichen Fähigkeiten im Prozeß des Musikschaffens und des Musikerkennens auszubilden als die klassische Sinfonie – und hier speziell die Sonatensatzform, welche eine Art äußeren Fahrplan für die systematische musikalische Evolution unserer inneren freien Men­schen­kräfte liefert.    
     
     
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Veröffentlichung mit freundlicher Genhemigung von AAR EDITION INTERNATIONAL
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