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  Die klassische Spiegel-Affäre  
       
  PETER HÜBNER: Dieser ganze Aberglaube, den dieses Fachpersonal der öffentlichen Musik-Abfertigungsanstalten über ihren Unterricht und über die Medien öffentlich verbreitet, ruft nach einer Welle der musika­lischen und spirituellen Aufklärung über die wahren „Besitz- und Eigen­tums­verhältnisse“ in der Klassischen Musik.
In der theoretischen und praktischen Bewältigung dieser geradezu religiösen Aufgabe liegt meines Erachtens die Aufgabe unserer Zeit.

CLASSIC-LIFE: Die Zukunft der Musik – zumindest der Klassischen Musik?:

PETER HÜBNER: Offenbarung der höheren, spirituellen Lebenswerte – Etablierung einer auf die himmlischen Gefilde und auf den Schöpfer zielenden klassischen Musikausbildung sowie Musik­auf­führung.

CLASSIC-LIFE:
Nun muß ich aber einmal etwas „ganz intelligentes“ vorbringen: die Kirche lehrt doch gerade das an den Musikhochschulen – dort gibt es neben jener profanen Ausbildung in der weltlichen Musik auch immer noch jene sakrale Ausbildung in der „Kirchenmusik“.
Oder wird etwa auch dort eine wirklich religiöse Musik gar nicht angestrebt? Vielleicht befürchtet man, daß eine wirklich auf die himm­lischen Gefilde und auf den Schöpfer zielende klassische Musik­aus­bildung und Musik­aufführung mit den dominanten offiziellen „Gottes­diensten“ in Konkurrenz gerät oder diesen gar noch eines schönen Tages das Monopol wegnimmt: daß die Leute dann nur noch wegen der himmlischen Offenbarungen in den Konzerten in die Kirchen kommen – während sie den offiziellen Gottesdiensten fernbleiben.

PETER HÜBNER: Aber so ist es ja heute schon – auch ohne alles re­li­gi­öses Bewußtsein vieler der Musiker. Die Predigten der Evan­ge­li­schen Kirche in Deutschland (EKD) sind ganz offensichtlich noch lang­weiliger als die billigste Unterhaltungs­musik – die Beweise liefern allwöchentlich die vollen Säle der Schlagerparaden und die vom klerikalen Eigendünkel leergefegten Kirchen.

CLASSIC-LIFE:
Vielleicht haben doch noch mehr Musiker, als wir denken, eine natürliche religiöse Beziehung zur Musik?!

PETER HÜBNER:
Leider nicht. Es gibt untrügliche Indizien, ob ein Musiker diese natürliche religiöse Beziehung zur Musik hat.

CLASSIC-LIFE: Und welche sind das?

PETER HÜBNER: Sie alle lassen sich in jenem schlichten Begriff der „Natürlichkeit“ unterbringen.

CLASSIC-LIFE:
Das ist ein weites Feld.

PETER HÜBNER: Und es reicht nach Auffassung der Allgemeinheit von einer Musik, welche in der äußeren Natur gespielt wird,

CLASSIC-LIFE:
über Musik, welche auf sogenannten natürlichen Instrumenten gespielt wird

PETER HÜBNER: gemeint ist dabei aber „Musik, die auf mecha­nischen In­str­umenten gespielt wird“

CLASSIC-LIFE:
bis hin zu elektronischen oder digitalen Instrumenten, wie Sie sie ja in Ihren Micro Music Laboratories® einsetzen,

PETER HÜBNER:
wo wir das Wort „natürlich“ dann aber ausschließ­lich auf die „Strukturierung“ der Musik beziehen,

CLASSIC-LIFE:
was für viele – gerade auch unter den sogenannten „Fachleuten“ – sehr schwer verständlich ist,

PETER HÜBNER: weil das bisherige Ausbildungssystem der Musik­hochschulen – wenn man einmal von einem Versuch der Musikhoch­schule Wien absieht – sich diese Frage nach der „Natürlichkeit von Musik“ bislang nicht gestellt hat: zumindest nicht im musikwissen­schaftlichen Sinne,

CLASSIC-LIFE:
sondern wohl mehr auf „abergläubige“ Art und Weise.

PETER HÜBNER:
So könnte man es korrekterweise nennen. Aber auch an der Wiener Musikhochschule hatte sich diese Frage ernsthaft auch nur auf eine einzige Person beschränkt: auf jenen harmonikalen Forscher Prof. Dr. Rudolf Haase, Nachfolger des bedeutenden Hans Kayser, dem das große Verdienst zukommt, in unserer kritischen Zeit die wissen­schaftliche Fragestellung nach der „Natürlichkeit der Musik“ für unsere Zeit gerettet zu haben.
   
      
     
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Veröffentlichung mit freundlicher Genhemigung von AAR EDITION INTERNATIONAL
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