DEUTSCHES MUSIK WISSENSCHAFTS FORUM | |
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ÜBERREGIONAL |
Die klassische Spiegel-Affäre | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
CLASSIC-LIFE: Sie sprechen gerade den Aspekt der Wissenschaft an gibt es Kriterien,
nach welchen man die Frage nach der Natürlichkeit der Musik
auf wissenschaftliche Weise beantworten kann? Gibt es heute Wissenschaftler, die an dieser wissenschaftlichen Herangehensweise auf diese Frage nach der Natürlichkeit der Musik forschen? PETER HÜBNER: Nun erst einmal habe ich jenen Begründer der harmonikalen Musikforschung in unserer Zeit genannt mit harmonikal bezeichnet man den Aspekt der strukturellen und funktionalen Natürlichkeit in der Musik unter dem Hauptgesichtspunkt der Harmonie. CLASSIC-LIFE: Warum dieser Hauptgesichtspunkt der Harmonie? PETER HÜBNER: Nun diese Forscher wollen nicht so frei und ohne Sinn und Zweck vor sich hinforschen. Sie wollen in ihrer Forschungsarbeit von vorneherein einen höheren praktischen Sinn sehen wie wir zweckbestimmtes Forschen ja auch bei den Forschungen für Wirtschaftsunternehmen finden, aber auch anderswo, CLASSIC-LIFE: beispielsweise bei den Forschungen in den Bereichen Medizin wo die Untersuchungen auf die Gesundheit zielen PETER HÜBNER: oder auch in der Bildungsforschung, CLASSIC-LIFE: wo es aber große ideologische Streitigkeiten gibt, was für die Bildung wichtig zu sein hat, was als gut und was als geradezu zersetzend zu gelten hat. PETER HÜBNER: Die harmonikale Forschung, die sich ja seit Pythagoras – beginnend mit dem Gebiet der Musikwissenschaft auf immer zahlreichere wissenschaftliche Gebiete ausdehnt, hat diese ideologischen Probleme der Bildung allerdings nicht. CLASSIC-LIFE: Da muß ich aber widersprechen: sehen Sie sich doch beispielsweise die Einstellung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zur Frage der harmonikalen wissenschaftlichen Betrachtung an. Der Vorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Bischof Engelhardt hat dem Verlag AAR EDITION doch am 16. Oktober 1997 geschrieben: Bekanntlich stehen die protestantischen Kirchen dem von Pythagoras geprägten und von Kepler weiterentwickelten harmonikalen Weltbild kritisch gegenüber – was dann in der Praxis bedeutet: die protestantischen Kirchen lehnen das angeblich von Pythagoras geprägte und von Kepler weiterentwickelte harmonikale Weltbild ab. Bei einem solchen Bekenntnis können Sie doch wohl kaum sagen, daß die harmonikale Forschung jene ideologischen Probleme der Bildung nicht hat! Wenn diese grundlegende, uralte ideologische Kluft zwischen Wissenschaft und Kirche nicht Probleme mit sich bringt?! PETER HÜBNER: Ich meinte: die wissenschaftliche harmonikale Forschung hat als solche: in sich selbst keine ideologischen Probleme, weil sie sich in ihrer Erkenntnisgewinnung nur auf die Kriterien der objektiven Verifizierung der Wahrheit stützt und alle Arten ideologischer Ansichten die nicht selten dem Bereich des Aberglaubens zuzurechnen sind , außen vor läßt. So ist die objektive Wissenschaft historisch entstanden und gewachsen: indem erst einzelne Menschen und dann immer mehr Menschen sich entschieden haben, dem Aberglauben und der damit verbundenen Möglichkeit politischer Manipulation der öffentlichen Verleumdung und Verfolgung bis hin zum Mord das Handwerk zu legen. Nur so konnten auch die Hexenverfolgungen die Verfolgung und Vernichtung Andersdenkender und Andersglaubender abgeschafft werden. Und eine sehr gewichtige wissenschaftliche Rolle gerade auch in diesem Zusammenhang spielte der berühmte Wissenschaftler: Musikwissenschaftler, Mathematiker und Astronom Johannes Kepler, welchen der Vorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) Bischof Engelhardt in seinem Brief an den Verlag AAR EDITION benennt. |
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