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  Die klassische Spiegel-Affäre  
       
  CLASSIC-LIFE: Somit gab bzw. gibt es bei den klassischen Tonschöpfern jenen für den „Otto-Normalverbraucher“ unglaublichen Zustand, daß sie bemerkten oder besser noch: erfuhren – wahrnahmen, daß sie gerade nicht denken.  
„Seid stille und erkennet,
daß ich Gott bin!“
                 Psalm 46, 2
 
       
 
PETER HÜBNER: Das ist der praktische Schlüssel des Geheimnisses des „Klassi­schen Tonschöpfens“; denn dieser Zustand eröffnet dem Tonschöpfer das Feld der „himmlischen“ oder auch „göttlichen Offen­barung“. In diesem Zustand kann er als Er­kennender nicht mehr von seinen Gedanken abgelenkt werden,

CLASSIC-LIFE: weil sie ja nicht da sind,

PETER HÜBNER: richtig. Auf einmal stellt er fest, daß da noch eine ganz andere voll­kommene Welt existiert, die er als die Welt des Himmels erkennt, oder auch erst einmal nur als sehr, sehr angenehm, geradezu be­freiend und: voller Harmonie.
 
„Alles wahrhaft Geistige,
alles, woran die Seele
wirklich teilhat,
führt zu Gott zurück,
zur Frömmigkeit.
Die Seele vermag sich
nicht zu regen,
sie kann nicht erwachen,
nicht die Augen aufschlagen,
ohne Gott zu empfinden.
Man empfindet Gott
durch die Seele
wie die Luft
durch den Körper.“
                              Joubert
 
   
  Und als sein Geist – nach wer weiß wie langer oder kurzer Zeit – wieder zu „arbeiten“ beginnt und zu denken anfängt, da erkennt er, wie sich plötzlich in seinem Geist mit der Entstehung des Denkens eine vollkommene Musik entwickelt und seinen Geist, der ihm unbegrenzt erscheint, immer mehr ausfüllt – bis er schließlich ein kosmisches Konzert von ungeheurer Größe, getragen von unendlicher Harmonie wahrnimmt.  
   
 
„Das also ist das große, ungeborene Ich, das unter den Lebensorganen aus Erkenntnis besteht. Es ruht in dem Raume, der sich im Herzen befindet. Es ist der Gebieter des Alls, der Herrscher das Alls, der oberste Herr des Alls. Es wird durch gute Tat nicht größer und durch ihr Gegenteil nicht geringer. Das Ich ist der Fürst des Alls, der König der Geschöpfe, der Schirmherr der Wesen.
Es ist der Damm, der die Welten voneinander trennt,
auf daß sie nicht ineinanderfließen.“
                                     Brihadaranjaka-Upanischad, 4, 4.
 
   
  Und im Verlaufe des allmählichen Eintretens in den „Normalzustand“ des Denkens – wo er sich an seinen Namen und seine Freunde und Verwandten und schließlich auch an sei­nen  Beruf als Komponist  erinnert  und  das
„Wir suchen unser Ideal vor uns,
während es hinter uns liegt.“
                     Tolstoj
 
  Gehörte   natürlich   für   seine  Freunde  und
schließlich für alle Menschen „retten“ möchte: wo er sich entschließt, das Gehörte aufzuschreiben, bevor er es vergißt, da bemerkt er, daß er das meiste schon vergessen hat und daß nur noch ein kleiner Rest übriggeblieben ist, der aber immerhin noch in bescheidenem Rahmen von der überwältigenden himmlischen Offenbarung künden soll.
 
   
  „Vielleicht mag sie ja dem einen oder anderen als Wegweiser in die Gefilde des Himmels dienen und: nützen können,“ denkt er.
Und so setzt er sich hin und beginnt mit der Niederschrift.
„Das Ideal.
Es gibt keins als
die verschwundene Realität
der Vergangenheit.“
                    Hebbel
 
   
     
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Veröffentlichung mit freundlicher Genhemigung von AAR EDITION INTERNATIONAL
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